Großes Finale in Dorfen

Großes Finale in Dorfen

Stadtlauf Dorfen: Gelungener Abschlusslauf des (L)Auf-10-Projekts – Schwindegger mit starken Zeiten

Es hatte sich schon im Training angedeutet: Unser (L)auf-10-Programm hat Erfolge gebracht. Seit dem Start am 2. April ist meine Gruppe zwar kleiner, aber deutlich fitter geworden. Wir haben damals angefangen mit 10-Minuten-Blöcken Joggen in der Pace von etwa 8:45 und Gehpausen. Gegen Schluss sind dann meine „Elite-Läufer“ 9 Kilometer am Stück zum Loaner Weiher gelaufen.

Und, ja, wir haben sogar so kurze Tempo-Sachen gemacht. Die Schwindachrunde joggen in 7:30 und dann 6 mal 20 Sekunden „Speed“. Der Carina hat das super gefallen. Sie ist eine der großen Nachwuchshoffnungen im SV – so wie die anderen auch: die Hansi, der Michi, die Heike und der David, der den Dorfener Lauf aber geschwänzt hat.

Als Trainer merkt man natürlich, dass meine kleine Truppe dem Finale, dem Dorfener Stadtlauf am 7. Juli, doch irgendwie entgegenfieberte. Was die persönlichen Ziel anging zeigte sich ein deutliches Gefälle zwischen größenwahnsinnigem und übergewichtigem Trainer (Sub 40) und den bescheidenen Nachwuchsläufern.

Nur finishen, sagte die Hansi. Unter 1:15 Stunden, meinte die Heike. Einfach durchlaufen, tiefstapelte die Carina. Nur der Michi gab sich ehrgeiziger. Er wollte unter einer Stunde ins Ziel kommen (Ist das typisch für Männer?).

Das Finale unseres (L)Auf-10-Programms in Dorfen zu machen, war auch insofern eine feine Idee, weil die Nachwuchsläufer mit unserer etablierten und erfolgverwöhnten Truppe gemeinam an den Start gingen. Wenn man auch die Nicht-Vereinsmitglieder dazurechnet, war Schwindegg in Dorfen mit 25 Läufern auf der 10-Kilometer-Strecke am Start. Schon das war ein starker Auftritt!

Meine Truppe leugnete vor dem Start tapfer, nervös zu sein. Aber klar: Ein Rennen mit Startschuss, Ergebnisliste und Startnummern und so ist halt doch etwas anderes, als die Standard-Runde Schwindach-Reibersdorf. Als Zuschauer hatten wir da: mitleidig lächelnde Bauarbeiter aus Polen und Ungarn mit Feierabendbier und glückliche Paare beim Grillen (Ortseingang Schwindach), die nicht laufen und schwitzen mussten.

Wegen Gewitter ging es 30 Minuten später als geplant dann in Dorfen auf die Strecke. Schön zu sehen, war die Mischung im Feld. Da liefen „meine“ Newcomer mit Routiniers wie den Theo (laut Moderator über 2.000 Laufstarts), „unserem“ Ultra-Günthi oder dem Werner, der immer noch beängstigend fit ist und für den SC Haag startet.

Für mich persönlich war der Dorfener Stadtlauf ein weiteres Glied in der endlosen Kette der Niederlagen und Enttäuschungen. Ich schlurfte mit der Anmut eines schwangeren Dackels über das Geläuf. Was eine gewisse Befriedigung verschaffte: Nach einer Feier am Vorabend ging es dem Weißen Keniaten noch deutlich schlechter.

Erfreulich dagegen, wie weit vorne die guten Läufer aus Schwindegg im Feld unterwegs waren. Und was unsere (L)Auf-10er trotz Regen ablieferten, das war wirklich gut. Das war das wichtigste Ergebnis des Stadtlaufs für uns Betreuer: Das Training hat sich ausgezahlt.

„Meine“ Läuferinnen und Läufer hatten sich die Grillfeier (die Christine hat das toll organisiert) im Vereinsheim redlich verdient. Die Carina lief auf anhieb eine 1:04 – und war damit happy. Die Hansi und Heike liefen Gleichschritt in 1:09 im Ziel ein. Hansi hatte damit ihr Ziel, durchzulaufen, übererfüllt. Die Heike hat sich im Vergleich zu 2018 um sechs Minuten (!) verbessert.

Der Michi hat sein Ziel um 50 Sekunden verpasst, aber es kommen noch genügend Läufe, wo er die Schallmauer von 60 Minuten brechen kann.

Die Eva hat nach Steaks, Würtschl und Kartoffelsalat die starke Performance der Schwindegger schön zusammengefasst: Heike Würfel, drittschnellste Frau. Christian Jakob auf Rang 8, der Seider Andi mit Super-Zeit 12. Auf der 5-Kilometer-Strecke haben die Wagners (Johanna und Andreas) groß abgeräumt. Ferner bemerkenswert: Georg ist nach langer Verletzungspause auf den 5-KM super durchgekommen.

Die Denise hatte die schöne Idee, unsere (L)Auf-10-Finisher mit einer Urkunde auszuzeichnen. Es waren leider nicht alle da, dennoch sprach unsere Läufer-Chefin Eva Reiter von einem schönem Erfolg dieses Nachwuchsprojekts: „Wir sind mehr geworden, wir haben uns verbreitert.“

Was meine „Elite-Truppe“ angeht: Sie wollen dabei bleiben, ihre Form halten. Für den SV Schwindegg war das war wohl die beste Nachricht dieses Laufsonntags: Der Nachwuchs läuft weiter.

Wertung Stadtlauf Dorfen

Preis-Leistung:

12 Euro sind für einen 10 Km-Lauf völlig okay, 6 Euro für ein Lauf-Shirt ausgeprochen günstig. Wer 2018 alle drei Läufe des Isental-Cups (Dorfen, Velden, Schwindegg) mitgemacht hatte, bekam auf Wunsch anstandslos das Startgeld zurück.

10 Punkte

Organisation:

Anmeldung, Startnummer-Ausgabe, Nachmeldung – alles tadellos. Es war richtig, den Lauf wegen des kommenden Gewitters um eine halbe Stunde zu verschieben. Streckenführung klar ausgewiesen. Was schlecht war: Die Ordner auf der Strecke waren etwas unflexibel. Die Heike etwa hatte sich gewünscht, die blaue Tonne an der Wendemarke etwa 500 Meter Richtung Ziel zu schieben. Der Wunsch wurde natürlich nicht erfüllt. Ach ja, es gab da auch ein nettes Warm-up. Ich als Profi brauche das natürlich nicht. 8 Punkte

Wetter:

Im Sommer ist es in Dorfen angenehm kühl. Am Morgen gibt es Gewitter. Die folgenden Temperaturen sind für Läufer nahezu ideal. Es könnte nur etwas weniger regnen. 6 Punkte.

Strecke:

Für gute Zeiten ziemlich ideal. Nur ein Mini-Hügel ist zu nehmen. Dass zwei Runden zu laufen sind, hat einen zwiespältigen Effekt. Wenn einem die Spitze entgegenkommt, wirkt das doch irgendwie frustrierend. Bei denen sieht das richtig nach Laufen aus. Positiv: Wenn man um diese fucking blau Tonne rum ist und Richtung Ziel läuft, sieht man auf der linken Seite Läufer, die tatsächlich noch langsamer sind. Unvorstellbar eigentlich. 7 Punkte.

Atmosphäre:

Der DJ hat ausgesprochen gut aufgelegt oder Tracks zusammengeschustert. Wenig Mist dabei. Es wurde sogar das Hendrix-Cover von Bob Dylans „All along the watchtower“ gespielt. Der Moderator hat seinen Job gut gemacht – und sogar die Zwangspause wegen des Gewitters ganz ordentlich gefüllt. Nett ist die Blasmusik bevor es aus dem Ort hinaus Richtung blaue Tonne geht. Ansonsten ist die Begeisterung der Dorfener für das Laufen nicht ganz so ausgeprägt wie etwa beim Marathon in New York. Ich hatte immerhin einen Fan an der Strecke: „Booaah, bist Du heute langsam.“ Und: „Du hat schon mal besser ausgesehen.“ Diese Begeisterung hat mich förmlich ins Ziel getragen. 7 Punkte.

Teilnehmerfeld:

Da war echt etwas geboten. Starke Läufer vorne an der Spitze mit Zeiten von deutlich unter 40 Minuten. Viele Läufer mit guten Zeiten unter 50. Und auch die, die es etwas langsamer angehen wollten oder mussten, fanden passende Mitläufer. 8 Punkte.